Kreisgruppe Helmstedt

Fledermäuse im Landkreis Helmstedt

Graues Langohr Graues Langohr

Da der Land­kreis Helmstedt zum Umland der Städte Wolfsburg und Braunschweig gehört, ist er in besonderem Maße durch Stadt-Umland-Konflikte geprägt. Hierzu gehören insbesondere starker Flächen­verbrauch durch Siedlungs- und Gewerbe­gebiets­entwicklung und eine Fragmentierung der Landschaft durch Straßen- und Schienen­ausbau.

Anderer­seits befinden sich im Land­kreis Helmstedt zahl­reiche Land­schafts­teile und Biotop­strukturen von landes- und bundes­weiter Bedeutung. Hierzu gehören insbesondere die Eichen-Hain­buchen- sowie die Buchen­wälder, das Fluss­system der Schunter und Scheppau, zahlreiche Sonder­biotope wie Steppen- und Kalk­mager­rasen, Sand­mageräcker und Still­gewässer unter­schied­lichster Ausprägung.

Eine besondere Bedeutung kommt in diesem Zusammen­hang dem Schutz der einheimischen Fleder­mäuse zu. Zum einen sind sie durch den Druck auf die Land­schaft (Industrie- und Wohn­gebiete, Ausbau der A 39, Ausbau der Bahn­strecken u. a.) besonders betroffen, zum Anderen gibt es in der noch reich strukturierten Land­schaft, insbesondere mit den alten Buchen- und Eichen­wäldern noch Arten, die anderswo schon ausge­storben sind.

So kommt dem Vorkommen der Mops­fledermaus im Land­kreis Helmstedt eine besondere Rolle zu. Insbesondere die alten Eichen-Hain­buchen­wälder zwischen Braunschweig und Wolfsburg bieten ihr gute Lebens­möglich­keiten. Die Mops­fleder­maus ist als eine wenig wander­freudige Art aber auch auf geeignete Winter­quartiere in unmittel­barer Nähe der Sommer­quartiere angewiesen. Die Bunker einer ehemaligen Munitions­fabrik bei Lehre sind dafür gut geeignet.

Thomas Keller erklärt den Fledermausdetektor Thomas Keller erklärt den Fledermausdetektor

Die BUND-Kreis­gruppe bemüht sich seit einigen Jahren um den besonderen Schutz der Fleder­mäuse im Land­kreis Helmstedt. In einem mehr­jährigen Erfassungs­programm, das durch Bingo-Lotto finanziell unter­stützt wurde, wurden die vorkommenden Arten erfasst. Zur Information der Bevölkerung finden regel­mäßig Fleder­mausführungen, Bat-Night und andere Informations­veranstaltungen statt.

Verletzt aufge­fundene Fleder­mäuse werden sachkundig gepflegt und wieder in die Frei­heit entlassen. Bei Bauvorhaben oder Fragen zu dem Umgang mit vorhandenen Quartieren findet eine Beratung der betroffenen Bürger durch Mitglieder der Kreis­gruppe statt. Wer selbst aktiv beim Schutz der einheimischen Fleder­mäuse mithelfen will, ist in der Kreis­gruppe jeder­zeit gerne gesehen.

Fledermausbeauftragter

Thomas Keller

Thomas Keller leitet die Aktivitäten auf dem Gebiet des Fleder­maus­schutzes. Er arbeitet eng mit der Natur­schutz­behörde und der Natur­schutz­abteilung des NLWKN zusammen und besitzt die nötigen Ausnahme­genehmigungen zum Umgang mit Fleder­mäusen.

Bei Fleder­maus­problemen im Land­kreis Helmstedt ist er unter 0152 / 29232958 zu erreichen.